Wir leben in einer Zeit voller Ungeheuer. Von Bomben und Blockaden bis hin zu geheimen Inhaftierungen und Massendeportationen hat die Trump-Regierung die verbleibenden Säulen des multilateralen Systems mit dem Bulldozer plattgemacht. „American Carnage“, also US-amerikanisches Blutvergießen, ist heute der wichtigste Exportartikel des Landes.
Diese Krise in der Weltordnung bietet jedoch auch eine beispiellose Gelegenheit für ihren Wiederaufbau. Und an der Spitze dieses Prozesses stehen die BRICS+.
Einst das Akronym für Investmentbanker, haben sich die BRICS-Staaten zu einer geopolitischen Macht entwickelt, die in zunehmendem Ausmaß, Umfang und Geschwindigkeit handelt. Mit der jüngsten Aufnahme Ägyptens, Äthiopiens, Indonesiens, des Irans, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate repräsentiert der Block nun 45% der Menschheit und 40% des globalen BIP (Kaufkraftparität). Über 40 Länder streben eine Mitgliedschaft oder einen Zusammenschluss an: ein Beweis für ihre unaufhaltsame Dynamik.
Die BRICS-Staaten reagieren nicht mehr einfach auf globale Ereignisse, der Block gestaltet sie jetzt aktiv mit. Die Infrastrukturfinanzierung der New Development Bank in Höhe von über US$ 30 Milliarden – von Solarparks in Indien bis hin zum städtischen Nahverkehr in Brasilien – könnte nur der Anfang sein. Der Block berät derzeit über Vorschläge für neue Zahlungssysteme und technologische Partnerschaften zwischen den Mitgliedstaaten, um die Dominanz des US-Dollars und die Einschränkungen in Sachen geistiges Eigentum für Innovationen infrage zu stellen.
Für die diesjährige rotierende Präsidentschaft hat der brasilianische Präsident Lula da Silva eine Vision skizziert, die auf sechs miteinander verbundenen Prioritäten ausgerichtet ist: Stärkung der globalen Gesundheitssysteme, Aufbau einer neuen Finanzarchitektur, Förderung der Klimagerechtigkeit, Schaffung ethischer Rahmenbedingungen für künstliche Intelligenz, Neugestaltung von Sicherheitsansätzen und Stärkung der BRICS-Institutionen.
Lula betrachtet diese nicht als separate technische Fragen, sondern als Teil einer gemeinsamen Anstrengung, das multilaterale System zu demokratisieren und Wege für eine souveräne Entwicklung zu beschreiten, die sowohl die Menschenwürde als auch ökologische Grenzen respektiert.
Unsere Aufgabe besteht nun darin, das brasilianische Konzeptpapier zum Leben zu erwecken: die weltweit führenden Wissenschaftler*innen, Diplomat*innen und politischen Entscheidungsträger*innen zusammenzubringen, die neue Perspektiven, einschneidende Analysen und pragmatische Vorschläge einbringen, um sicherzustellen, dass Lulas Gipfel in Rio zu einer Gelegenheit für eine echte globale Transformation wird.
Aus diesem Grund mobilisiert sich die Progressive Internationale diese Woche in Brasilia vor dem BRICS Ascendant, einem zweitägigen internationalen Symposium, das zusammen mit Organisationen wie Plataforma CIPÓ, dem BRICS Policy Center, der Fundação Rosa Luxemburgo, der Universität von Brasilia und dem brasilianischen Finanzministerium organisiert wurde.
Das Symposium bringt über 50 Delegierte aus über 20 Ländern aus den BRICS+-Ländern und der ganzen Welt zusammen, darunter Visionäre wie Naledi Pandor (Südafrikas ehemaliger Minister für internationale Beziehungen), Wang Wen (Dekan des Chongyang Institute for Financial Studies), Richard Kozul-Wright (ehemaliger Direktor der Globalisierungsabteilung der UNCTAD), Dialo Diop (Vizepräsident von PASTEF im Senegal), Souad Aden-Osman (Exekutivdirektor der Koalition für den Dialog über Afrika) und Andrés Arauz (ehemaliger Gouverneur der Zentralbank Ecuadors).
Im Laufe von zwei Tagen werden diese Delegierten in der brasilianischen Hauptstadt vielversprechende Vorschläge zu den sechs von Präsident Lula festgelegten Themenbereichen ausarbeiten, von Handel und Investitionen bis hin zu Multilateralismus und künstlicher Intelligenz – und nebenbei ein globales Netzwerk von Regierungsbeamt*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und internationalen Wissenschaftler*innen aufbauen, die eine aktive Rolle in der BRICS-Struktur übernehmen sollen.
Wenn du dich diese Woche in Brasilia befindest, laden wir dich herzlich ein, an diesem historischen Treffen teilzunehmen. Das Symposium ist kostenlos und öffentlich zugänglich. Vollständige Informationen über das Programm, die teilnehmenden Delegierten und die Logistik findest du unter *BRICS Ascendant* – und hilf uns dabei, eine Route aus diesem ungeheuerlichen Interregnum hin zu einer wahrhaft multipolaren Welt festzulegen.
DiEM25, Mitglied der Progressiven Internationale, hat ein Tool entwickelt, mit dem die Bevölkerung ihre gewählten Vertreter dazu bewegen können, die Haager Gruppe für Palästina zu unterstützen und Journalisten anzuschreiben, um sie zu ermutigen, über die Länder des globalen Südens zu berichten, welche koordinierte rechtliche und diplomatische Schritte unternehmen, um den Völkermord zu beenden und die Hindernisse für die Befreiung der Palästinenser zu beseitigen.
Du kannst hier auf das Tool zugreifen und selbst handeln.
Am Dienstag, dem 20. Mai 2025, stimmte der spanische Abgeordnetenkongress knapp für die Verabschiedung von Gesetzen, die zu einem Waffenembargo gegen Israel führen werden. Bei der Abstimmung, die von den Linksparteien Sumar und Podemos vorangetrieben und vom PI-Ratsmitglied und Kongressabgeordneten Gerardo Pisarelo befürwortet wurde, stimmten 176 Abgeordnete dafür und 171 dagegen.
Dieser Sieg war nur dank des enormen öffentlichen Drucks und Kampagnen möglich, um die spanische Regierung zu zwingen, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen. Jetzt kann der Gesetzesentwurf das parlamentarische Verfahren durchlaufen, was mehrere Monate dauern kann. Die spanische Regierung ist aber befugt, bereits jetzt, ohne diese zusätzlichen Gesetze, ein vollständiges Waffenembargo zu verhängen.
Am Dienstag, dem 20. Mai 2025, gab die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum der Nation bekannt, dass Ximena Guzmán und José Muñoz, beide leitende Berater von Clara Brugada, der fortschrittlichen Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, am selben Morgen ermordet wurden. Sowohl Guzmán als auch Muñoz waren bekannte und beliebte Persönlichkeiten der mexikanischen, lateinamerikanischen und internationalen Linken.
Die Progressive Internationale solidarisiert sich mit ihren Familien, ihren Kolleg*innen und den Menschen in Mexiko angesichts dieses unwiederbringlichen Verlustes zweier Genossen, die ihr Leben dem sozialen Kampf gewidmet haben.
Andrés Arauz, Mitglied des PI-Rats, ehemaliger Minister und Präsidentschaftskandidat in Ecuador, wird erneut von der Justiz angegriffen. Die ecuadorianische Staatsanwaltschaft hat unbegründete Anklagen gegen Arauz erhoben, weil er „versucht hat, die Macht des Staates an sich zu reißen“. Wir protestieren gegen den systematischen Einsatz der Justiz als Einschüchterungsmittel gegen die Opposition und verfolgen die Entwicklung weiterhin aufmerksam.