„Ich glaube, Sie werden vom Himmel hören, und diese Stimme ist wichtiger als meine oder die von IRGENDJEMANDEM anderen“, schrieb der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, in einer Textnachricht an Präsident Donald Trump. „Zu meinen Lebzeiten war noch kein Präsident in einer Position wie Ihrer. Nicht seit Truman 1945“, sagte Huckabee und meinte damit den göttlichen Ruf, eine Atombombe über Teheran abzuwerfen.
Aber Huckabees Nachricht ist viel mehr als ein Zeichen. Als einer von vielen evangelisch-christlichen Zionisten, die sich der Trump-Regierung anschlossen, ist Huckabee eine Warnsignal für eine aufstrebende reaktionäre Internationale – und die Rolle der Religion dabei.
Mit Theologie gewappnet behaupten Fanatiker wie Huckabee, keiner Partei oder Nation zu dienen, sondern einen Heiligen Krieg auf globaler Ebene zu führen, in dem Macht ein göttliches Recht ist und alle Gegner teuflische Saboteure sind. Wahlen sind kosmische Schlachten, die manchmal eine religiöse Intervention erfordern.
In den Vereinigten Staaten war diese neue religiöse Allianz dafür verantwortlich, dass Donald Trump göttliche Autorität verliehen und er als „moderner Cyrus“ dargestellt wurde: ein heidnischer König, der biblisch dazu bestimmt wurde, Gottes Werk zu vollbringen – die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen oder das Gebiet von palästinensischen Bewohnern zu säubern.
Hinter solchen Verfügungen stehen mächtige charismatische christliche Führer, deren theologische Autorität und institutioneller Einfluss der rechtsextremen Agenda Legitimität verleihen. Nach Trumps erster Amtsenthebung schrieb Paula White Cain – eine charismatische Führerin und Beraterin von Trump – auf X: „Heute Abend heben wir im Namen Jesu unseren Präsidenten @realDonaldTrump im Gebet gegen alle böswilligen und teuflischen Intrigen gegen ihn und seine Bestimmung an.“
Heute veröffentlicht die Progressive Internationale ihre jüngste Untersuchung zur Rolle des charismatischen Christentums als „spirituelles Rückgrat“ der aufstrebenden Rechtsextremen. Darin zeigen wir, wie die neue Kirche mit spiritueller Kriegsführung unsere Demokratien verzerrt: Sie behandelt Dämonen als echte Agenten und Gegner als wahre „Feinde Gottes“, die vernichtet und verfolgt werden müssen.
[[HIER GELANGST DU ZUM FALL]](https://reactionary.international/cases/charismatic-christianity-the-spiritual-backbone-of-the-reactionary-international/en/)
Diese Bewegung lieferte die theologische Rechtfertigung für den zunehmenden Extremismus auf der ganzen Welt, der sich von den USA in politische Arenen in Asien und Afrika bis hin zu den Pazifikinseln ausbreitete. Tatsächlich können wir in Lateinamerika – wo die Evangelisation an Umfang und Einfluss stark zugenommen hat – die Einwirkung der charismatischen Bewegung bei praktisch jeder autoritären Intervention feststellen: im Staatsstreich in Honduras, in der Sabotage des kolumbianischen Friedensprozesses, in einem weiteren Staatsstreich in Bolivien und noch einem in Brasilien.
Bei letzterem muss der Aufstieg von Jair Bolsonaro durch sein enges Bündnis mit den Charismatikern verstanden werden. Bischof Edir Macedo unterstützte Bolsonaro öffentlich und setzte die Moderator*innen seines Fernsehsenders unter Druck, ihre Berichterstattung so auszurichten, dass sie seine Kandidatur und seine Pläne für einen Staatsstreich gegen die Regierung von Präsident Lula da Silva unterstützten.
In Südkorea erhielt derweil der Putschversuch des ehemaligen Präsidenten Yoon Suk-yeol seine stärkste Unterstützung von der evangelikalen Gemeinschaft, die Verschwörungstheorien über kommunistischen Wahlbetrug verbreitete, um seine Bemühungen, die Exekutive gewaltsam zurückzuerobern, zu rechtfertigen.
Die Ermittlungsergebnisse, die wir heute veröffentlichen, gehen jedoch noch weiter und zeigen, wie das charismatische Christentum nicht nur an kritischen Stellen im Wahlprozess eingreift, sondern sich in vielen Fällen auch in die Infrastruktur des Staates und des gesellschaftlichen Gefüges eingenistet hat.
Argentiniens Präsident Javier Milei vergab beispielsweise neun Millionen US-Dollar an die Evangelische Allianz der Evangelischen Kirchen Argentiniens (ACIERA) für die Lebensmittelverteilung, während er die eigene Wohlfahrtspolitik des Staates drastisch kürzte. Ein Scheitern war vorprogrammiert. Vor dem Büro der neu ernannten „Humankapitalministerin“ Sandra Pettovello bildeten sich bald Scharen von Hungernden.
Zusammengenommen legen die Untersuchungsergebnisse nahe, dass die Reaktionäre Internationale entscheidend auf die Institutionen, Ideen und den Einfluss dieser neuen Strömung des Christentums angewiesen ist, um zu überleben und zu gedeihen. Dennoch wird in der Berichterstattung über die Rechtsextremen immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit auf ihr „spirituelles Rückgrat“ gelenkt.
Unsere Aufgabe ist es also, weiter zu graben – nicht nur, um diese Untersuchung weit zu verbreiten, sondern sie auch zu vertiefen und die Finanzströme und den Handel mit Gefälligkeiten aufzudecken, die den religiösen Elementen der Reaktionären Internationale zugrunde liegen.
Wir laden dich ein, die Fallstudie zu lesen, diesen Rundbrief in deinen Netzwerken zu verbreiten, dem Konsortium beizutreten und natürlich zu erwägen, einen Beitrag zu unseren Bemühungen zu leisten, die illegalen Aktivitäten dieses wachsenden Netzwerks reaktionärer Akteure aufzudecken.
„Der globale Norden hat auf die Menschenrechte gespuckt“, sagte Varsha Gandikota Nellutla, Co-Generalkoordinatorin und Exekutivsekretärin der Haager Gruppe, gegenüber Ken Roth in einem speziellen Interviewprogramm für Al Jazeera English, das diese Woche veröffentlicht wurde. Gandikota Nellutla erörterte darin den Völkermord an den Palästinensern und die Komplizenschaft des globalen Nordens und skizzierte die Arbeit der Haager Gruppe, einem Staatenblock, der im Januar dieses Jahres gegründet wurde, um „kollektiv mittels koordinierter rechtlicher und diplomatischer Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene zu handeln“ und Israel für seine schwerwiegenden Verstöße gegen das international Völkerrecht gegenüber dem palästinensischen Volk zur Rechenschaft zu ziehen.
Gandikota-Nellutla erklärte Roth, dem ehemaligen Exekutivdirektor von Human Rights Watch, dass als Reaktion auf die drohende imperiale Gewalt „das einzige Gegenmittel kollektives Handeln ist“.
Die britische Regierung treibt ihre Pläne voran, Palestine Action, die direkte Aktionsgruppe, die den israelischen Völkermord an den Palästinensern anfechtet, als Terrororganisation einzustufen. Einmal verboten, müssten Unterstützer*innen der Gruppe mit einer 14-jährigen Haftstrafe rechnen.
Die Entscheidung von Innenministerin Yvette Cooper wurde von vielen Seiten kritisiert. Unser PI-Mitglied der palästinensischen Jugendbewegung hat Proteste gegen diese Maßnahme organisiert. Eine neue direkte Aktionsgruppe, die dieselbe Schrift, Farbe und Taktik wie Palestine Action verwendet, kündigte sich diese Woche an. Sie heißt Yvette Cooper. Dies zwingt Innenministerin Yvette Cooper, die propalästinensische Aktionsgruppe Yvette Cooper als Terrororganisation zu bezeichnen. Am Glastonbury, Großbritanniens größtem Musikfestival, traten an diesem Wochenende Musiker*innen vor 200.000 Menschen und einem Meer von Palästina-Flaggen auf. Neben den Gesängen von „Free Palestine“ waren in der Menge und auf der Bühne T-Shirts mit dem Slogan „We are all Palestine Action“ zu sehen.
Am Mittwoch informierten die Co-Vorsitzenden der Haager Gruppe von Kolumbien und Südafrika – vertreten durch die Botschafter Olarte Bácares und Vusi Madonsela – die Mitglieder des Europäischen Parlaments in Brüssel über die Arbeit der Haager Gruppe und die bevorstehende Dringlichkeitsministerkonferenz vom 15. bis 16. Juli in Bogotá. Sie sprachen zusammen mit Mitgliedern des Sekretariats der Gruppe und der palästinensischen Botschafterin in Brüssel, Amal Jadou.
Amazon ist zu einer Anhörung, die für diese Woche im Europäischen Parlament festgelegt war, nicht erschienen. UNI Europa hat das Europäische Parlament aufgefordert, weitere Maßnahmen gegen Amazon zu ergreifen, nachdem der Technologieriese es versäumt hat, zu einer geplanten Anhörung des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) des Parlaments über seine Arbeitsbedingungen zu erscheinen. Dies ist das dritte Mal seit 2021, dass sich das Unternehmen weigert, mit den EU-Gesetzgeber*innen zu sprechen.
Die kenianische Polizei tötete diese Woche mehrere Demonstrant*innen und verwundete Hunderte weitere, als die regierungsfeindlichen Proteste in Nairobi gewalttätig wurden. Unser PI-Mitglied, die Kommunistische Partei Marxist (Kenia), schloss sich der großen Mobilisierung zum Gedenken an die historischen Proteste des letzten Jahres gegen das Finanzgesetz der Regierung an. Am 25. Juni 2024 eröffnete die Polizei das Feuer auf unbewaffnete Demonstranten und tötete mindestens 60 Menschen.
Die Mobilisierungen dieser Woche zeigen, dass die Menschen in Kenia in ihrem Kampf für Würde trotz der Gewalt des Staates nicht nachgeben.
Zwischen dem 25. Mai und dem 5. Juni 2025 empfing die NGO China Network for International Exchanges (CNIE) in Zusammenarbeit mit den Freundinnen des sozialistischen Chinas eine internationale Delegation in drei Regionen Chinas: Provinz Shaanxi, Provinz Gansu und Shanghai. Delegierte, zu denen auch Mitglieder der Progressiven Internationale gehörten, nahmen am 4. Dialog über den kulturellen Austausch und gegenseitiges Lernen* teil und besuchten zahlreiche historische revolutionäre Stätten, Museen und Staatsunternehmen, um mehr über die rasante Entwicklung, die das anhaltende Projekt des chinesischen Sozialismus möglich machte, zu erfahren und darüber zu debattieren.
Der Bericht der Delegation, der gemeinsam mit allen beteiligten Organisationen erstellt wurde, kann hier nachgelesen werden.
Der gute Hirte stammt aus einer Fotoserie von Ignatius Mokone, einem südafrikanischen Künstler, der sich mit Film und Fotografie beschäftigt, um die Kreativität, Widerstandsfähigkeit und Traditionen seines Landes zu dokumentieren. „Dokumentieren heißt bilden“, sagte Mokone, der in London Journalismus studiert hatte, bevor er seine Faszination für die Macht der visuellen Kommunikation entdeckte. Die Serie begann 2018 in Sterkspruit, einer kleinen Stadt am Ostkap, wo Mokone sich dazu berufen fühlte, die Hirten zu fotografieren, die weiterhin einen der ältesten Berufe der Welt ausüben und Monate unter Tieren verbringen. Obwohl sie nicht richtig schreiben oder lesen können, kreieren die Hirten bestickte Umhänge, die ihren kulturellen Stolz und ihre Individualität mit Sprüchen in Tswana zum Ausdruck bringen, wie: „ICH BIN NICHT DAS, WOFÜR DU MICH HÄLTST. ICH BIN WAS ICH BIN.“