Covid-19 ist eine komplizierte Krise. Das Virus hat sich nicht nur als ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit und Sicherheit dargestellt. Es hat außerdem eine plötzliche globale Wirtschaftskrise ausgelöst.
Länder im globalen Süden wurden am schwersten von dieser komplizierten Krise getroffen. In genau dem Moment, an dem ihr Bedarf nach medizinischen Mittel am größten ist, fließen Finanzmittel in rasantem Tempo aus ihren Volkswirtschaften heraus. Mehr als $100 Milliarden wurden im Laufe der Pandemie aus Schwellenländern entnommen.
Internationale Gläubiger jedoch verlangen, dass Regierungen im globalen Süden erst ihre Schulden zahlen, bevor sie ihre eigenen Staatsbürger schützen. Insgesamt $3,9 Billionen in Schuldenzahlungen sind allein im Jahr 2020 fällig. Diese Entziehung von Vermögen ist nicht nur ungerecht gegenüber den Ländern im Globalen Süden, sie ist eine Bedrohung für das Gesundheitswesen und den Wohlstand auf der ganzen Welt.
Deswegen verbünden sich Senator Bernie Sanders und Abgeordnete Illhan Omar (USA) mit den PI-Ratsmitgliedern Yanis Varoufakis (Griechenland), Áurea Carolina (Brasilien), and John McDonnell (GB), um zu fordern, dass die Weltbankgruppe (WBG) und der Internationale Währungsfonds (IWF) alle Schuldverpflichtungen während der Pandemie annullieren und eine Finanzspritze von über $2,5 Billionen an Sonderziehungsrecht leisten, für die Unterstützung von Investitionen im Gesundheitswesen.
Ihr Brief an die Präsidenten der WBG (David Malpass) und des IWF (Kristalina Georgieva), ist ein erster wichtiger Schritt in dieser Kampagne. Jedoch reicht das nicht. Um einen Schulderlass zu erreichen, werden wir mehr als nur die Unterschriften von Politikern brauchen; wir brauchen eine internationale Bewegung für Schuldengerechtigkeit.
Das Ziel der Progressiven Internationale ist es diese Bewegung aufzubauen, durch die Entwicklung eines Plans für eine progressive Herangehensweise an Schulden und durch das Zusammenbringen von Aktivist*innen weltweit, die dafür mobilisieren.
Foto: Nikolas Liepins