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Amazon-Beschäftigte auf der ganzen Welt starten Kampagne, damit Amazon alle seine Arbeiter*innen bezahlt

Amazon-Beschäftigte, Gewerkschaften und ihre Verbündeten auf der ganzen Welt demonstrieren Einigkeit zwischen Lager-, Liefer- und Textilarbeiter*innen über Grenzen hinweg in Amazons Lieferkette.
Am Mittwoch, den 26. Mai 2021, wenn Amazon seine jährliche Aktionärsversammlung abhält, werden Arbeiter*innen und Gewerkschaften auf der ganzen Welt an einem globalen Aktionstag in Solidarität mit Arbeiter*innen in Amazons Lieferkette in Bangladesch und Kambodscha teilnehmen.
Am Mittwoch, den 26. Mai 2021, wenn Amazon seine jährliche Aktionärsversammlung abhält, werden Arbeiter*innen und Gewerkschaften auf der ganzen Welt an einem globalen Aktionstag in Solidarität mit Arbeiter*innen in Amazons Lieferkette in Bangladesch und Kambodscha teilnehmen.

Amazon, mittlerweile der größte Modehändler in den USA, greift auf ein umfangreiches Netzwerk von rund 1400 Fabriken weltweit zurück, darunter Hunderte von Textilfabriken. Doch trotz der Rekordgewinne während der Pandemie weigert sich Amazon, den entlassenen Fabrikarbeiterinnen die ihnen zustehenden Abfindungen zu zahlen, wie ein aktueller Bericht des Worker Rights Consortium zeigt. Wie die Lagerarbeiter\innen und Lieferfahrer*innen nehmen es auch die Fabrikarbeiter*innen im letzten, verborgenen Teil von Amazons globalem System der Ausbeutung mit dem Konzern auf.

In Bangladesch fordern gewerkschaftlich organisierte Textilarbeiter*innen, die im Oktober entlassen wurden, als Amazons Zulieferer Global Garments schloss, die Wiedereröffnung der Fabrik, die Wiedereinstellung der 1.200 Gewerkschaftsmitglieder und Lohnnachzahlungen.

Rintu Barua, der 20 Jahre lang in der Fabrik als Qualitätsprüfer gearbeitet hatte und nun aufgrund seines gewerkschaftlichen Engagements auf der schwarzen Liste steht, sagte:

"Die Schließung der Fabrik hat uns die Lebensgrundlage genommen. Ich habe seit über sechs Monaten versucht, einen neuen Job zu finden. Aber weil ich ein Gewerkschaftsführer bei Global Garments war, will mich niemand in der Branche einstellen."

In Kambodscha fordern ehemalige Arbeiter*innen des Amazon-Zulieferers Hulu Garment Amazon auf, ihnen die volle, gesetzlich zustehende Abfindung zu sichern. Hulu Garment suspendierte seine gesamte Belegschaft von 1.020 Arbeiter*innen zu Beginn der Pandemie im März 2020. Am Ende der Suspendierung wurden die Arbeiter*innen aufgefordert, hereinzukommen und ein Dokument mit einem Daumenabdruck zu unterschreiben, um ihren letzten Lohn zu erhalten. Die Beschäftigten unterschrieben das Dokument, ohne zu bemerken, dass in dem Dokument ein Satz versteckt war, der besagte, dass sie freiwillig von ihren Aufgaben zurücktreten würden. Hulu Garment hat 3,6 Millionen Dollar an Abfindungen, die den Beschäftigten, einbehalten.

Yi Sokunthea, die 15 Jahre lang bei Hulu Garment gearbeitet hatte, sagte:

"Ich habe zwei Kinder und ältere Eltern, die von mir abhängig sind. Ich musste meine täglichen Ausgaben um 50 % reduzieren. Ich musste meine Kinder eine Zeit lang aus der Schule nehmen."

Während die Arbeiter*innen mit unbezahlten Löhnen, Gewerkschaftsfeindlichkeit und schlechten Arbeitsbedingungen zu kämpfen haben, schossen die Nettogewinne von Amazon im Jahr 2020 um 84% in die Höhe, und das Unternehmen hat jetzt ein Nettovermögen von 314,9 Milliarden US-Dollar.

Amazon-Beschäftigte, Gewerkschaften und ihre Verbündeten auf der ganzen Welt demonstrieren Einigkeit zwischen Lager-, Liefer- und Textilarbeiter*innen über Grenzen hinweg in der Unterstützung ihre Kolleg*innen in Amazons Lieferkette.

Die "Make Amazon Pay"-Kampagne, eine Koalition von mehr als 50 Gruppen, die gemeinsam von UNI Global Union und der Progressiven Internationale einberufen wurde, hat Aktionen an Amazon-Standorten in Ländern auf fünf Kontinenten geplant, darunter in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Bangladesch, der Schweiz, Australien, den USA, Costa Rica, Kolumbien und Mexiko.

Casper Gelderblom, der Koordinator der Progressiven Internationale für “Make Amazon Pay”, sagte:

"Amazon ist das mächtigste Unternehmen der Welt und sein CEO Jeff Bezos ist der reichste Mann auf dem Planeten. Diese Macht und dieser Reichtum hängen vollständig von der Arbeit von Hunderttausenden von Arbeiter*innen auf der ganzen Welt ab. Arbeiter*innen stellen das Produkt her, das Sie kaufen, verpacken es für Sie und liefern es an Ihre Haustür. Die Arbeiter*innen, nicht Bezos, halten die Welt von Amazon am Laufen.

"Auf der ganzen Welt protestieren die Arbeiter*innen, die Amazons Gewinne produzieren, um ihre Rechte einzufordern. Überall in seiner Lieferkette weigert sich Amazon, den Beschäftigten den Respekt und die Löhne zu zahlen, die sie verdienen. Deshalb sagen Amazons Produzent*innen, Lieferant*innen und Lieferfahrer*innen Jeff Bezos laut und deutlich: Bezahlt die Arbeiter*innen."

Christy Hoffman, Generalsekretärin von UNI Global Union, sagte:

"Amazon muss alle seine Beschäftigten bezahlen – egal wo sie wohnen, egal welchen Beruf sie ausüben. Aber letztlich ist die Forderung, Amazon bezahlen zu lassen, Teil eines viel größeren Kampfes für eine andere Welt. Eine, in der die globalen Wirtschaftskreisläufe nicht auf den Reichtum und die Macht von Milliardären und Aktionären ausgerichtet sind, sondern auf die Gesundheit und das Wohlergehen der hart arbeitenden Menschen, die sie betreiben."

Available in
EnglishGermanFrenchSpanishItalian (Standard)
Author
Rasna Warah
Date
26.05.2021
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