War & Peace

Die "Männer in der Sonne" der Tulkarem-Brigade leisten Widerstand und suchen nach Freiheit

: Mit dem kürzlichen 38-stündigen Einmarsch in das Flüchtlingslager Nur Shams hat Israel seine Angriffe auf den bewaffneten Widerstand im Westjordanland massiv ausgeweitet. Kämpfer der Tulkarem-Brigade erklären gegenüber Mondoweiss: "Der Widerstand wird nicht enden, er wird von einer Generation an die nächste weitergegeben."
Nach einem 38-stündigen Einmarsch in das Flüchtlingslager Nur Shams hat sich die israelische Armee aus dem Lager zurückgezogen. Im Anschluss an den israelischen Einmarsch, bei dem es zu Zerstörungen, Vertreibungen und psychologischer Folter kam und die israelische Armee Krankenwagen behinderte sowie Journalisten ins Visier nahm, hat die Tulkarem-Brigade geschworen, den Widerstand fortzusetzen.
Nach einem 38-stündigen Einmarsch in das Flüchtlingslager Nur Shams hat sich die israelische Armee aus dem Lager zurückgezogen. Im Anschluss an den israelischen Einmarsch, bei dem es zu Zerstörungen, Vertreibungen und psychologischer Folter kam und die israelische Armee Krankenwagen behinderte sowie Journalisten ins Visier nahm, hat die Tulkarem-Brigade geschworen, den Widerstand fortzusetzen.

Am Donnerstag, den 4. Januar, zog sich die israelische Armee nach einem 38-stündigen Einmarsch aus dem Flüchtlingslager Nur Shams zurück. Der Rückzug erfolgte im Anschluss an eine Militäroperation, die die Bewohner als die größte Operation in Tulkarem seit der Zweiten Intifada beschrieben wurde. 

Der Name des im östlichen Teil von Tulkarem im nördlichen Westjordanland gelegenen Camps, Nur Shams, bedeutet übersetzt "das Licht der Sonne". Vielleicht trägt das Lager diesen Namen, weil die Sonne, wenn sie morgens aufgeht, zuerst in den Gassen des Lagers zu sehen ist, bevor sie im Rest der Welt erstrahlt.

In Nur Shams ist auch die Tulkarem Brigade beheimatet, eine Dachorganisation aus Widerstandskämpfern unterschiedlicher politischer Zugehörigkeit, darunter die bewaffneten Flügel der Fatah, der Hamas und des Islamischen Dschihad in Palästina. Im Gegensatz zu den "Männern in der Sonne" aus dem gleichnamigen klassischen Roman von Ghassan Kanafani, die ohne Widerstand sterben, werden die palästinensischen Kämpfer im Flüchtlingslager Nur Shams bei ihrem Streben nach Freiheit aktiv. 

Während der zweitägigen Operation verletzten die israelischen Streitkräfte 17 Palästinenser durch Schüsse und tätliche Angriffe. Darüber hinaus beschoss die Armee zwei Häuser im Lager, zerstörte Straßen und Infrastruktur und beschlagnahmte und sabotierte das Eigentum der Bewohner, darunter Häuser sowie öffentliche und private Einrichtungen. In einer Erklärung bezeichnete die israelische Armee die Aktion als breit angelegte Operation, während der es zu Verhaftungen, Verhören vor Ort, Zerstörung des militärischen Leistungsvermögens des palästinensischen Widerstands sowie der Beschlagnahmung von Waffen kam.

Ähnlich wie bei der dreitägigen Invasion des Flüchtlingslagers Dschenin im vergangenen Monat hielten die israelischen Streitkräfte Krankenwagen auf, griffen Journalisten an und schossen auf sie, um sie an der Berichterstattung über die Razzia zu hindern. Die israelischen Soldaten stürmten die Häuser der Bewohner und bauten einige davon zu Militärkasernen und Beobachtungsposten um. Zudem brachen sie Löcher in die Hauswände, was an die militärische Strategie der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin während der Operation Schutzschild im Jahr 2002 erinnert. 

Die Behörde für Angelegenheiten der palästinensischen Gefangenen und ehemaligen Gefangenen und die Palästinensische Gefangenengesellschaft berichteten, dass die israelischen Streitkräfte 500 Palästinenser, darunter Kinder und Frauen, festgenommen und vor Ort verhört haben. Etwa 150 von ihnen wurden in eines der Lager gebracht, 20 Palästinenser wurden am Ende der Aktion verhaftet.

Einer der freigelassenen Häftlinge, der anonym bleiben möchte, berichtet von den Ereignissen.

"Es war ein massiver Einmarsch ins Lager", erklärt er gegenüber Mondoweiss. "Sie zerstörten Häuser, vertrieben Familien und zerstörten Eigentum - es ist Teil einer Politik der kollektiven Bestrafung... es ist eine Politik der Demütigung." 

"Die Frauen werden in den Häusern festgehalten, als Form der psychologischen Folter", fährt er fort. "Dann werden Männer und Jugendliche mit Militärfahrzeugen zu Orten wie Fabriken oder die offene Landschaft transportiert, dabei wird uns vorgetäuscht, dass sie uns an einen völlig entlegenen Ort bringen."

Die Verhöre bestanden zumeist aus Routinefragen und Versuchen der Fragesteller, die Bewohner des Lagers gegen die Widerstandskämpfer aufzuhetzen, erklärt er gegenüber Mondoweiss.

"Sie wollen, dass wir uns gegen den Widerstand und die am Widerstand beteiligten Jugendlichen stellen, und versuchen uns dazu zu bringen, etwas gegen sie zu sagen", erklärt der freigelassene Häftling. "Sie haben mehrfach betont, dass wir die Zerstörung und die aktuelle Situation den Widerstandskämpfern verdanken und dass wir uns gegen die Kämpfer stellen sollen."

Nach der Freilassung mussten sich die ehemaligen Häftlinge in einer Moschee versammeln und wurden daran gehindert, in ihre Häuser zurückzukehren. 

"Wir wussten nichts über unsere Familien", fährt er fort. "Wir konnten nicht mit ihnen kommunizieren, weil die Israelis die Telefone der Frauen und Mädchen [ihrer Familien] mitgenommen hatten. Zwei Tage lang waren sie in ihren Häusern eingeschlossen, und wir wussten nichts über sie, abgeschnitten von der Welt".

Die israelische Armee hatte bereits am 31. Dezember eine Razzia in Nur Shams durchgeführt, vier Tage vor dem aktuellen Einmarsch. Ich war im Lager und habe die Momente unmittelbar nach dem Rückzug der Armee miterlebt. Wie nach jedem israelischen Einmarsch kamen die Bewohner des Lagers zu Dutzenden nach draußen, um die Folgen der Razzia zu begutachten - in der Regen sind das zerstörte Häuser und Straßen.

Widerstandskämpfer in verdreckter Kleidung tauchten aus den Gassen auf, ihre Erschöpfung trotz der schwarzen Masken über ihren Gesichtern deutlich sichtbar, aber sie trugen noch immer ihre Waffen bei sich und blieben nach wie vor in Alarmbereitschaft. 

Die Kämpfer begutachteten die Zerstörung des Lagers und begannen, Geschäfte und Häuser in der Nähe systematisch zu durchkämmen. Sie vermuteten, dass israelische Soldaten möglicherweise für einen Hinterhalt zurückgeblieben waren, insbesondere in verlassenen Gebieten - einer der Kämpfer berichtete, dass die Armee zuvor im Flüchtlingslager Dschenin auf diese Weise vorgegangen war. 

"Nach einer zwölfstündigen Invasion und dem Einmarsch eines großen Militärverbands konnten sie nichts anderes tun, als ihrer Wut an ein paar Häusern, Steinen und Bäumen Luft zu machen", beschreibt mir ein 19-jähriger Widerstandskämpfer die Situation. "Wenn sie nichts tun können, gehen sie zu Luftangriffen über, aber wir wissen inzwischen besser, wie wir dem aus dem Weg gehen können".

Tulkarem hat sich in den letzten Monaten zu einem Schlachtfeld entwickelt, da die israelische Armee den Krieg im Gazastreifen genutzt hat, um den bewaffneten Widerstand im Westjordanland auszulöschen. Am meisten unter der jüngsten israelischen Offensive im Westjordanland zu leiden hatte das Flüchtlingslager Dschenin, insbesondere während der dreitägigen Razzien im vergangenen Monat, die das Lager in "Klein-Gaza" verwandelten. Ziel dieser Razzien war die Ermordung oder Verhaftung der Widerstandskämpfer der Dschenin-Brigade, einer der bekanntesten bewaffneten Gruppen, die auch als Dachorganisation für Widerstandskämpfer unterschiedlicher politischer Gruppen fungiert.

Inzwischen hat die israelische Armee ihr Augenmerk auf Tulkarem gerichtet, insbesondere das Flüchtlingslager Nur Shams. Die aktuellen Einsätze richten sich vor allem gegen die Tulkarem-Brigade.

Was die Tulkarem-Brigade nach Ansicht der Bewohner von Nur Shams von anderen Widerstandsgruppen unterscheidet, ist ihre "wilde Entschlossenheit". Widerstandskämpfer der Gruppe waren an den nach Ansicht Vieler intensivsten bewaffneten Auseinandersetzungen im Westjordanland beteiligt, bei denen es zu Schusswechseln kam und israelische Militärfahrzeuge mit vor Ort hergestelltem Sprengstoff beschossen wurden. 

Auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlicht die Brigade häufig Videos, in denen sie die Verluste der israelischen Armee bei ihren Angriffen publik macht. Bei der jüngsten Razzia fiel mir auf, dass die Brigade den Kanal während der 36-stündigen Aktion ständig aktualisierte und über die Operationen der Gruppe gegen israelische Soldaten berichtete. Nach Abschluss der Militäroperation gab die Brigade eine Erklärung ab, die sich an die Bewohner des Lagers richtete: 

"Eure Soldaten, die Truppen der Brigade, haben der israelischen Armee immer wieder Nadelstiche versetzt. Sie haben Hinterhalte und Sprengsätze vorbereitet und Autos mit Sprengfallen ferngezündet, was an mehreren Stellen zu Verlusten geführt hat. Wir sagen zu unserem Feind, der verheimlicht, was in den Straßen des Lagers geschehen ist: Eure Niederlage und Demütigung wird sich auf dem Boden des Lagers offenbaren, und bald wird es eine gnadenlose Abrechnung geben."

Seit dem 7. Oktober sind solche Militäreinmärsche in Nur Shams zur Routine geworden. 

"Jeden Tag gibt es einen Einmarsch", berichtet der junge Widerstandskämpfer gegenüber Mondoweiss. "Aber das wird uns nicht aufhalten oder unsere Entschlossenheit schwächen. Seit unserer Kindheit leben wir unter der Besatzung und können unser Land nicht sehen." 

Der Großteil der Widerstandskämpfer ist im späten Teenageralter und in den Zwanzigern, die meisten von ihnen wurden während oder kurz nach der Zweiten Intifada geboren. Keiner von ihnen kann sich an ein Leben erinnern, in dem die Landschaft nicht von Kontrollpunkten und israelischer Militärpräsenz geprägt war.

"Im Lager zu leben fühlt sich an wie in einem Gefängnis. Bevor ich mich dem Widerstand angeschlossen habe, habe ich wie jeder andere junge Mensch gelebt - ich habe gearbeitet, bin abends nach Hause zurückgekehrt und habe Zeit mit Freunden verbracht", so der Widerstandskämpfer weiter. "Aber was mich verändert und dazu gebracht hat, über Widerstand nachzudenken, war, als ich Tulkarem verlassen habe. Es gibt viele Kontrollpunkte, und an jedem von ihnen werden wir durchsucht, gedemütigt, geschlagen und beschimpft. Die Besatzung hat uns zu diesem Weg gezwungen. Wenn wir unsere Waffen tragen, fühlen wir uns siegreich und nicht länger gedemütigt. Stattdessen empfinden wir Stolz. Jedes Mal, wenn sie das Lager betreten, sorgen wir dafür, dass sie es gedemütigt wieder verlassen, und das gibt uns ein Gefühl der Würde."

Als ich ihn nach seinen Träumen für die Zukunft frage, spiegelt seine Antwort die Realität wider, die ihm durch die Besatzung aufgezwungen wurde. 

"Mein Traum ist der Sieg, oder meinen Freunden zu folgen", sagt er. "Vier meiner Freunde sind kürzlich als Märtyrer gestorben. Einer meiner Freunde wurde direkt vor meinen Augen getötet, und er war nicht einmal ein Kämpfer - er war Zivilist! So Gott will, werden wir unsere Märtyrer rächen. Ihr Blut ist nicht billig."

Ein anderer Widerstandskämpfer, mit dem ich gesprochen habe, sprach feierlich vom unbedingten Willen der Kämpfer, Widerstand zu leisten, obwohl sie wissen, dass sie sterben werden. 

"Die Besatzer werden uns mit ihren wiederholten Invasionen nicht aufhalten, und sie werden den Widerstand nicht schwächen", erklärt der Kämpfer klar und deutlich. "Es ist ihre Taktik, Druck auszuüben, die Besatzer stehen selbst unter Druck, und natürlich werden sie [weiter einmarschieren] und mehr. Sie werden wiederkommen, einmal, zweimal und zehnmal, aber es wird uns nicht aufhalten." 

"Wir leisten Widerstand, denn dies ist unser Land, unsere Würde und unsere Ehre - und für unser Volk im Gazastreifen, im Westjordanland und in den Grenzen von '48", fährt er fort. "Es ist uns auferlegt, Widerstand zu leisten... Ich rechne damit, als Märtyrer zu sterben - heute, heute Abend, morgen, jeden Moment. Aber der Widerstand wird weitergehen. Auf einen Widerstandskämpfer folgt der Nächste. Der Widerstand wird nicht aufhören, er wird von einer Generation an die nächste weitergegeben, und diese wird ihn an die Generation nach ihnen weitergeben."

Er steht mit seinem Begleiter auf den Überresten eines israelischen Militärbulldozers im Hof des Lagers Nur Shams. Der Bulldozer ist ein Zeichen für die neuesten Innovationen der Kämpfer bei der Verteidigung ihrer Heimat gegen die ständig eindringende Militärmacht; israelische Soldaten und Fahrzeuge werden in einen Hinterhalt mit Sprengfallen gelockt, so dass jeder israelische Angriff einen hohen Preis kostet.

Wir stehen in einer Gasse im Viertel Al-Manshiyah in Nur Shams, die die Bewohner des Lagers gemeinhin als die "Gasse des Grauens" für die israelische Armee bezeichnen Der Himmel ist durch Plastikplanen verdeckt, die von den Widerstandskämpfern angebracht wurden, um zu verhindern, dass israelische Aufklärungsflugzeuge sie beobachten, überwachen und ins Visier nehmen können. 

Nach dem Einmarsch vom 31. Dezember treffe ich einen 19-jährigen Widerstandskämpfer. Sein Bruder hat ebenfalls gekämpft und wurde während einer bewaffneten Konfrontation durch einen israelischen Luftangriff getötet.

Er erzählt mir, dass er die Universität, an der er Zahntechnik studiert hat, verlassen hat, um sich dem Widerstand anzuschließen. Seine Freude über den Erwerb einer Waffe für den Widerstand gegen die Besatzung vergleicht er mit dem Gefühl eines Vaters, der sein erstes Kind im Arm hält.

Er erzählt mir von seinem Bruder, dem Märtyrer. "Mein Bruder war für mich mehr als nur ein Bruder", sagt er. "Er war mein Freund. Er war ein Freund meines Vaters, meiner Mutter, aller. Sein Tod hat mich dazu gebracht, diesen Weg einzuschlagen. Es war sein Wille - er war derjenige, der mich gedrängt hat, den Widerstand fortzusetzen.

"Ich war bei meinem Bruder, als er getötet wurde", erklärt er. "Ein paar andere und ich haben ihn transportiert. Erst hatte er einen Puls und atmete schwach, aber er war nicht bei Bewusstsein, im Gegensatz zu seinem Freund, der mit uns sprach. Aber sie starben beide später."

Wie alle Widerstandskämpfer dort träumt er davon, sein Heimatland zu befreien, und das gibt ihm den Antrieb, weiterzumachen. 

"Ich bin ein Flüchtling, und mein Traum ist es, in die Heimat zurückzukehren, aus der wir vertrieben wurden", führt er aus. "Mein Traum, wie der Traum jedes freien und ehrbaren Menschen, ist die Befreiung Palästinas von der Besatzung. Ich wünschte, ich könnte auch nur einen Tag ohne Besatzung leben."

Nachdem ich mit ihm gesprochen habe, besuche ich das Haus seiner Familie und treffe seinen Vater, der vor Jahrzehnten ebenfalls ein Widerstandskämpfer in den Al-Aksa-Brigaden, dem militärischen Flügel der Fatah, gewesen ist. Mehrere Jahre lang war er in israelischen Gefängnissen inhaftiert. 

"Ich war Widerstandskämpfer während der Ersten und Zweiten Intifada, und heute ist mein Sohn ein Widerstandskämpfer", sagt er mir. "Und mein [anderer] Sohn ist ein Märtyrer, und ebenfalls ein Widerstandskämpfer. Meine Kinder sind aufgewachsen, damit sie unsere Mission fortsetzen können."

"In Palästina vererben wir den Widerstand und das Gewehr von einer Generation zur nächsten", fährt er fort. "Es ist zu einem Instinkt für diejenigen geworden, die unter der Besatzung leben. Der Widerstand ist in unseren Herzen präsent, er ist Teil unseres Bewusstseins. Das habe ich meinen Kindern beigebracht." 

"Ich betrachte all diese jungen Menschen als meine Söhne", fügte er hinzu und bezieht sich dabei auf die Kämpfer im Flüchtlingslager. "Ich mache mir Sorgen um sie, und sobald sich die israelischen Soldaten aus dem Lager zurückziehen, gehe ich sofort hinaus, um nach ihnen zu sehen und mich zu vergewissern, dass es ihnen gut geht."

Suleiman Zuhairi, ein lokaler Fatah-Führer im Lager, berichtet Mondoweiss, dass in den letzten zwei Monaten 27 Menschen in Nur Shams als Märtyrer gestorben sind, die meisten von ihnen Kinder. Viele von ihnen sind gestorben, weil die Armee die Krankenwagen nicht passieren ließ und sie daran hinderte, das Krankenhaus zu erreichen.

"Während der Razzien können die Bewohner die UNRWA-Kliniken innerhalb des Lagers nicht aufsuchen, da sie geschlossen sind", erklärt Zuhairi. "Krankenwagen werden gestoppt und daran gehindert, sich dem Lager zu nähern. Die meisten der neulich Getöteten starben, weil... sie verblutet sind, nicht weil sie extrem schwer verletzt waren."

Zuhairi fügt hinzu, dass die Zerstörung des Lagers durch die Bulldozer der israelischen Armee und gelegentliche Luftangriffe dazu geführt hat, dass die Infrastruktur inzwischen offen liegt. 

"In einigen Gebiete wurde sie mehrfach ausgegraben und ebenso oft zerstört", sagt Zuhairi. "Die Wasserleitungen, das Stromnetz, das Abwassersystem - alles wurde ausgegraben und zerstört, und sogar Moscheen wurden angegriffen." 

Auch die Zerstörung von Häusern ist gewaltig, denn die israelische Armee hat Löcher in Wände geschlagen, Türen aufgebrochen und Fenster zerstört. "Wir haben inzwischen mehr als 100 Häuser ohne Fenster und Türen", sagt Zuhairi. 

Als ich nach der Razzia durch die Straßen des Lagers gehe, sehe ich, wie die Menschen in ihre Häuser zurückkehrten, Grüße austauschen und ihre Freude darüber ausdrücken, dass sie in Sicherheit sind. Wenn sie an einem zerstörten Haus oder Geschäft vorbeikommen, trösten sie den Besitzer mit den Worten: "Das macht nichts, Geld kann ersetzt werden, wichtig ist, dass Sie und Ihre Familie in Sicherheit sind."

Die Szene, die sich mir bietet, versetzt mich zurück in das Flüchtlingslager Dschenin - dasselbe Bild, dieselben Folgen, immer und immer wieder.

Shatha Hanaysha ist eine palästinensische Journalistin aus Dschenin im besetzten Westjordanland.

Foto: Mondoweiss

Available in
EnglishPortuguese (Brazil)SpanishGermanFrenchArabic
Translators
Martina Huckschlag, Uta Schulz and ProZ Pro Bono
Date
26.01.2024
Source
Original article🔗
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