Indigenous rights

Kolumbiens Minga-Indigene treffen wichtige Vereinbarungen mit der Regierung

Indigene Führer der Widerstandsbewegung Minga versammelten sich zur Unterstützung der kolumbianischen Regierung und forderten die Erfüllung historischer Vereinbarungen über Landrechte, Gesundheit, Bildung und Autonomie.
Nach einwöchiger Beratung und Mobilisierung in Bogota haben 115 Indigene wichtige Vereinbarungen mit der kolumbianischen Regierung getroffen. Die Gemeinschaften und Bürger*innen lehnten die rassistischen Kampagnen ab, die von den Konzernmedien und der extremen Rechten unterstützt wurden.

Indigene Führer bekräftigten ihre Unterstützung für die derzeitige Regierung und reisten in die Hauptstadt, um die Einhaltung der von früheren Regierungen getroffenen Vereinbarungen zu fordern.

„Viele Leute haben uns als Faulpelze bezeichnet, als Guerillas, dass wir die Wirtschaft hemmen, aber das stimmt nicht, wie Häuptling Quintín Lame sagte: Indigene Völker sind der Reichtum und die Kultur der Nation, und deshalb sind wir hier, um einen Beitrag zu leisten, denn heute sind auch wir Teil des Wandels“, sagte David Toconas, Vorsitzender des Cauca Regional Indigenous Council (CRIC).

Die Gemeinschaften unterzeichneten Abkommen über indigene Territorien, eigene Systeme und territorialen Frieden.

Zu den Vereinbarungen gehören

  1. Dekret für ein Mehrzweckkataster
  2. Dekret zur Regulierung und direkten Finanzierung eines indigenen und interkulturellen Gesundheitssystems (SISPI)
  3. Resolution für Stadträte in einem urbanen Kontext
  4. Dekret zur Regulierung und direkten Finanzierung eines unabhängigen indigenen Bildungssystems (SEIP)
  5. Orientierung zur Erarbeitung von Richtlinien für den Schutz von Gebieten und eine Resolution für das Unterkonto, mit dem das Budget für den Erwerb von Grundstücken von 12,5 Prozent auf 20 Prozent erhöht wird.
  6. Protokollabkommen über den Buen Vivir Fonds.
  7. Protokollabkommen über den Fonds für das Leben.
  8. Dekret für ein Reintegrations- und Wiedereingliederungsprogramm für indigene Menschen
  9. Implementierung indigener Sonderterritorien in La Guajira und im Amazonasgebiet.
  10. Ausarbeitung eines Friedensvorschlags, der direkt mit dem Präsidenten der Republik besprochen wird

Senatorin Aida Quilcué begrüßte ihrerseits die Vereinbarungen: „Im Rahmen der einheitlichen indigenen Bewegung ist es uns erneut gelungen, rechtliche Instrumente wie das Unabhängige Indigene Bildungssystem (SEIP), das Unabhängige Interkulturelle Gesundheitssystem (SISPI) und das Mehrzweckkataster zu konsolidieren, die es uns ermöglichen werden, uns in Richtung Autonomie und Selbstbestimmung für die indigenen Völker Kolumbiens zu entwickeln.“

Die kolumbianischen Indigenen schlossen sich zu einer Bewegung namens Minga zusammen und brachten verschiedene indigene Organisationen aus dem ganzen Land an einen Tisch, darunter den Regionalen Indigenen Rat von Cauca (CRIC), die Bewegung der Indigenen Behörden Kolumbiens (AICO), die Nationale Indigene Organisation Kolumbiens (ONIC), die Nationale Organisation der Indigenen Völker Kolumbiens (OPIAC) und die Indigene Konföderation von Tayrona (CIT).

Die akademische Gemeinschaft lehnt rassistische Kampagnen gegen Gemeinschaften ab.

Professor Marco Romero vom Departement für Politikwissenschaft an der Nationalen Universität betonte, dass die Nationale Universität, wo die Gemeinschaften in diesen Tagen übernachteten, den Auftrag habe, die Nation aufzubauen, und fügte hinzu:

„Wir haben hier an der Universität kolonialistische Stimmen gehört, die die Anwesenheit indigener Völker an der Nationalen Universität kritisieren und behaupten, dass dies die akademischen Aktivitäten beeinträchtigt. Dies ist eine Universität, und als Universität haben wir einen Lehr- und Forschungsauftrag, aber auch die Pflicht, mit der Gesellschaft in Dialog zu treten. Vielmehr ist es eine außergewöhnliche Gelegenheit von außerordentlichem Reichtum für Universitätsstudenten, unser Land zu sehen, und für die indigene Bevölkerung, Kontakt zu jungen Menschen aus der städtischen Welt zu haben. Wir müssen dieses Bündnis stärken, denn wir stehen heute als Menschheit vor enormen Herausforderungen.“

Auf der anderen Seite lehnten die Studierenden auch den Rassismus gegen indigene Völker an der Nationalen Universität ab: „Ich möchte das, was die traditionellen Medien sagen, was leider der größte Teil des Landes im Moment glaubt, mit aller Kraft widerlegen. Ich hatte heute Morgen Unterricht, daher stellt die Anwesenheit der Minga an der Universität weder für uns als Studenten noch für die Ordnung der Universität eine Bedrohung dar. Im Gegenteil, ich glaube, dass wir von ihnen lernen müssen, denn sie können uns viel lehren und geben uns vor allem die Möglichkeit, diese andere Seite kennenzulernen, diese Alternative zu dem, was uns hegemonial beigebracht wurde“, sagte Paula Ramírez, Politikwissenschaftsstudentin.

Foto: Cololmbia Informa

Available in
SpanishEnglishPortuguese (Brazil)GermanFrenchItalian (Standard)Arabic
Translators
Nathalie Guizilin and Open Language Initiative
Date
27.05.2025
Source
Colombia InformaOriginal article🔗
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