Briefing

PI-Rundbrief | Nr. 25 | ¡Viva a Internacional!

Die Progressive Internationale trifft sich in São Paulo, Brasilien.
Im 25. Rundbrief der Progressiven Internationale 2024 blicken wir zurück auf das historische erste persönliche Treffen des PI-Rates in Brasilien. Wenn du unseren Rundbrief per E-Mail erhalten möchtest, kannst du dich über das Formular am Ende dieser Seite anmelden.

letzte Woche kam der Rat der Progressiven Internationale in São Paulo zu seiner ersten persönlichen Sitzung in der kurzen Geschichte unserer Organisation zusammen — ein Meilenstein, auf den wir viele Jahre hingearbeitet haben.

Hier in Brasilien versammelten sich Delegierte aus über 40 Ländern — von Alberto Garzón aus Spanien über Gleisi Hoffman aus Brasilien und Walden Bello von den Philippinen bis hin zu Karol Cariola aus Chile — um über die gegenwärtige Weltlage und die Pläne der Progressiven Internationale zu ihrer Veränderung zu beraten.

Das Team der Progressiven Internationale und des UNICAMP beim 'Festival der Ideen'.
Das Team der Progressiven Internationale und des UNICAMP beim 'Festival der Ideen'.

Die Progressive Internationale wurde im Mai 2020 mit einer einfachen Mission gegründet: Solidarität zu mehr als einem Slogan zu machen. Angesichts der Tatsache, dass Covid-19 auf der ganzen Welt wütete, wurde diese Mission immer dringlicher. Wie Samir Amin in seinem vorausschauenden Aufruf für eine neue Internationale darlegte, wird unsere Zeit durch drei schreckliche Trends bestimmt: die Zerstörung der Demokratie durch eine konsolidierte Oligarchie, das Fortbestehen der imperialen Beziehungen im gesamten Weltsystem und die “extreme Zersplitterung” der progressiven Kräfte trotz der zunehmenden Koordination ihrer reaktionären Gegner. Das Zusammentreffen dieser Trends gab den Anstoß zur Gründung der Progressiven Internationale.

Trotz ihrer Dringlichkeit waren die Mittel zur Erreichung unserer Mission bescheiden. Um die Unabhängigkeit und Integrität ihres internationalistischen Projekts zu bewahren, hat sich die Progressive Internationale auf ihre Mitglieder, Abonnenten und Partnerorganisationen verlassen, um ihre Arbeit zu finanzieren.

PI-Ratsmitglied Alberto Garzón bei seiner Rede auf dem 'Festival der Ideen'.
PI-Ratsmitglied Alberto Garzón bei seiner Rede auf dem 'Festival der Ideen'.

Nun, da wir in unser fünftes Jahr gehen — und die heftigen Erschütterungen durch die tektonischen Verschiebungen in der Weltordnung, vom Völkermord in Gaza bis zu den wachsenden Spannungen im Südchinesischen Meer, spüren — muss die Progressive Internationale erneut die strategischen Prioritäten festlegen, die ihre Aktivitäten für das kommende Jahr leiten werden: Wie kann unsere Internationale eine positive, konstruktive und entscheidende Rolle beim Wiederaufbau einer neuen Ordnung spielen, die auf der friedlichen Koexistenz aller Völker beruht?

In dieser Situation traf sich die Progressive Internationale in São Paulo mit Stolz, Dankbarkeit und entschiedener Selbstkritik. In den letzten drei Jahren hat die Internationale ihre Institutionalisierung vorangetrieben: Sie hat ein globales Team aufgebaut und über 100 Mitglieder aufgenommen, die Millionen von Menschen auf allen bewohnten Kontinenten vertreten. Die PI hat die Vernetzung vorangetrieben: Sie hat Koalitionen gebildet, Vertrauen aufgebaut und ein riesiges globales Netzwerk zur Verteidigung ihrer Gründungserklärung zusammengeführt. Und die Internationale hat ein Laboratorium für Experimente geschaffen: Sie hat Kampagnen gestartet, Delegationen entsandt und die substanzielle Bedeutung der internationalen Solidarität demonstriert.

Gleisi Hoffmann, die nationale Vorsitzende der brasilianischen Arbeiterpartei, spricht auf dem 'Festival der Ideen'.
Gleisi Hoffmann, die nationale Vorsitzende der brasilianischen Arbeiterpartei, spricht auf dem 'Festival der Ideen'.

Aber um ihre Kernaufgabe zu erfüllen, muss das zweite Mandat der Progressiven Internationale nun die Arbeit des ersten Mandats erweitern und vertiefen.

In Brasilien kam der Rat der Progressiven Internationale zusammen, um genau das zu tun — er beriet und debattierte über die Bedeutung des Internationalismus, die Rolle der Linken in der kommenden multipolaren Welt und den Weg, der für unsere progressive Front vor uns liegt. Begleitet wurden wir von Freunden und Mitgliedern vor Ort, darunter die Bewegung der Obdachlosen (MTST), die Arbeiterpartei (PT), die Bewegung der Landlosen (MST), die CUT Brasil, die Gewerkschaft der Erdölarbeitenden Brasiliens (FUP) und die Partei des Sozialismus der Befreiung (PSOL).

PI-Ratsmitglied Mariela Castro Espín pflanzt einen Baum in der Florestan Fernandes Schule der MST.
PI-Ratsmitglied Mariela Castro Espín pflanzt einen Baum in der Florestan Fernandes Schule der MST.

In den kommenden Wochen und Monaten werden wir Sie weiter über die Ergebnisse dieses historischen Treffens informieren. Bis dahin erinnern wir uns an die Worte des brasilianischen Pädagogen Paulo Freire: “Die größte humanistische und historische Aufgabe der Unterdrückten: sich selbst zu befreien.”

Das Neueste aus der Bewegung

Maske runter von Maersk

Die Palästinensische Jugendbewegung hat die neue internationale Waffenembargo-Kampagne Mask Off Maersk ins Leben gerufen, die sich gegen Maersk, das größte integrierte Logistik- und Schifffahrtsunternehmen der Welt, richtet. Unser Ziel ist es, die allgegenwärtige Rolle von Maersk beim Transport und der Lieferung von Waffen und Waffenkomponenten zu beenden, die Israel bei seinem Völkermord am palästinensischen Volk in Gaza einsetzt. Lese die Erklärung von PYM, um mehr über die Kampagne zu erfahren und wie Sie sich beteiligen können. Lese die Erklärung.

Kenia erhebt sich

In Kenia hat Präsident William Ruto einen Krieg gegen sein Volk begonnen.

Auf Geheiß des IWF setzt er ein Finanzgesetz durch, das eine 16%ige Konsumsteuer vorsieht, die die Preise für Brot, Windeln, Damenbinden und sogar Krebsbehandlungen in die Höhe treibt.

Das PI-Mitglied Mathare Social Justice Centre hat zusammen mit der Kommunistischen Partei Kenias und anderen Bewegungen an einer großen Protestwelle teilgenommen, um sich gegen die Maßnahme zu wehren und Rutos Rücktritt zu fordern.

Die Regierung war gegen die friedlichen Proteste vorgegangen. Bis zum 18. Juni wurden nach Schätzungen des MSJC über 200 Menschen auf Polizeistationen in ganz Nairobi festgenommen.

Kunst: Design von PI Kunstdirektor Gabriel Silveira für das Progressive Internationale Symposium in Brasilien.

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Date
24.06.2024
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