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Die Kunst des Internationalismus

Die Progressive Internationale stellt ihre Kunstplattform vor: Die Kunst des Internationalismus.
Die Kunstplattform der Progressiven Internationale beleuchtet die Rolle von Kunst und Kultur in der Konzeption sowie Ausgestaltung eines Internationalismus des 21. Jahrhunderts.

Der folgende Text wurde von diversen Künstler*innen und Kulturschaffenden aus der ganzen Welt mitverfasst und unterstützt. Sie engagieren sich alle in Themengebieten des kulturellen Erbes und der aktuellen Bedeutung von Kunst und Kultur im internationalistischen Kampf. Wenn du dich für die Plattform "Kunst des Internationalismus" engagieren möchtest, kontaktiere [email protected].

Die Vergangenheit, die Zukunft, die Kunst, und Wir mittendrin

Die Kunst des Internationalismus baut auf einem ortsbezogenen Verständnis der Welt auf: Ein Verständnis also, das in der Geschichte der jeweiligen Orte verankert, in unseren Gemeinschaften und Ländern verwurzelt und gleichzeitig über geographische Distanzen hinweg eng verbunden ist, um unsere gemeinsamen Kämpfe für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit zu unterstützen. Die Kunst des Internationalismus steht sowohl für das Handwerk, transnationale, globale Solidarität zu organisieren als auch für die entscheidende Rolle internationalistischer Kunst und Kultur, die dabei hilft, unsere gemeinsamen Kämpfe und Bestrebungen zu gestalten.

Der Internationalismus – historisch und aktuell – verteidigt Kunst und Kultur als Teil des öffentlichen Eigentums in gemeinsamer Regie, Verantwortung und Obhut, indem er zu unserer kollektiven Vorstellung von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit beiträgt. Um unsere Welt umzugestalten, muss Veränderung zunächst einmal vorgestellt werden und Form, Haptik, Klang, Geschmack, Gefühl und Zeit bekommen. Internationalistische Kunst und Kultur weckt den Wunsch nach materieller Veränderung, um egalitäre Lebensformen zu gewährleisten. Sie ist daher Teil der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Transformation, die die Welt so dringend braucht.

Im System des globalisierten Kapitalismus sind die bekanntesten Kunstwerke zu Vermögenswerten geworden; und die kommerziell erfolgreichsten Künstler*innen zu Unternehmen und Marken. Für das oberste eine Prozent ist Kunst zu einer verlässlichen Investitionsmöglichkeit – mit verlockenden Steuervorteilen – mutiert. Wir als Normalsterbliche können einige dieser Kunstwerke in nominell öffentlichen Museen und Galerien besichtigen, aber die Mehrheit von uns ist von der Kunst, die in den Tresoren und Privatpalästen der Ultrareichen gehortet wird, weitgehend ausgeschlossen.

Gerade die angesammelte Kunst und Kultur des einen Zehntels des einen Prozents ist Teil ihrer eigenen Welt, nicht unserer. Die Kunst und Kultur der Welt, die wir wollen, ist hingegen internationalistisch, populär und gemeinschaftlich. Das ist die materielle Kultur unserer sozialen Bewegungen, die Sprache der “Gegenmacht”, die uns als ein beharrliches, pluralistisches “Wir” zusammenhält. Sie ist eine Kunst, die auf unseren gemeinsamen Kämpfen aufbaut, um neue planetarische Solidaritäten und eine breite “Macht” der Bevölkerung zu gestalten. Nicht nur, um zu bekräftigen, wer wir sind, sondern um uns die Gemeinschaft vorzustellen, die wir erst noch werden müssen — sozusagen eine “Gemeinschaft-im-Werden”.

Internationalistische Kunst und Kultur entsteht in und durch internationalistische Kämpfe, die jeweils spezifisch für einen Ort und eine Zeit sind. In jeder dieser Bewegungen spielen Künstler*innen und Kulturschaffende eine Rolle: Sie imaginieren die Transformation unserer Gesellschaften, sei es in Bezug auf indigene Selbstbestimmung, sozialistische Revolutionen, antikoloniale Aufstände, Bürger*innenrechte und die Befreiung der Schwarzen, gewerkschaftliche Organisierung der Arbeiter*innenklasse, antifaschistischen, antirassistischen und antiimperialistischen Widerstand, Feminismus, LGBTQIA+-Bewegungen, staatenlose Nationen, Organisationen von Migrant*innen und Geflüchteten ohne Papiere, im Kampf für Behindertenrechte oder Klimagerechtigkeit. Während jeder dieser Kämpfe in seinem jeweils eigenen Kontext steht, ist eine Veränderung, die durch einen einzelnen von ihnen erreicht wird, gleichzeitig eine Veränderung für die Welt.

Kunst und Kultur waren schon immer Teil der gesellschaftlichen Bestrebungen, die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit und Gegenwart sichtbar zu machen sowie eine neue und gerechtere Zukunft zu gestalten. Genau das ist die Art künstlerischer und kultureller Vorstellungskraft, an der sich die Plattform "Kunst des Internationalismu"s orientiert und durch die wir unsere eigenen Formen internationalistischer Kunst sowie Infrastruktur für das Kunstschaffen, für die Verbreitung von Kultur und für groß- sowie freizügigen Austausch aufbauen wollen.

Die Fähigkeit, Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen und sich unsere Welt(en) neu vorzustellen, gehört jedem einzelnen von uns. Sie trägt zu unserem Gefühl der Zugehörigkeit und der kritischen Auseinandersetzung mit den Realitäten, die wir erleben, bei und stärkt diese, während sie Gruppen auf der ganzen Welt durch ein gemeinsames Ziel verbindet. Internationalistische Kunst und Kultur tragen somit nicht nur zur Gestaltung einer Gegenmacht in unserer Vergangenheit und Gegenwart bei, sondern helfen uns auch, uns die Gemeinschaften vorzustellen, die wir durch die vielen unterschiedlichen Welten internationaler, transnationaler, globaler, terrestrischer, gemeinschaftlicher und kosmopolitischer Solidarität, die wir gemeinsam schaffen, erst noch werden wollen.

Die Kunst des Internationalismus in der Praxis

Wir wünschen uns, dass die Plattform "Kunst des Internationalismus":

1. Kunst allgemein verfügbar macht

Die Fantasie gehört allen. Künstler*innen und Kulturschaffende entwickeln spezielle Kompetenzen, die anerkannt werden müssen; aber die emanzipatorische Erfahrung und Freude am Kunst-, Musik- und Theatermachen muss für alle zugänglich sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, Barrieren jeglicher Art für die Mehrheit der Menschen zu beseitigen, um Zugang zum gemeinsamen künstlerischen und kulturellen Erbe zu erhalten sowie an dessen Erschaffung teilzuhaben. Schließlich handelt es sich hierbei um Gemeingüter, die ständig gemeinschaftlich definiert werden. Unser Ziel ist es daher, gemeinschaftliche Kunst und Kultur zu entwickeln, die den Internationalismus des 21. Jahrhunderts in Form von (digitalen) Symbolen, Postern, Videos, Publikationen und öffentlichen Projekten und Manifestationen neu denken, die frei zugänglich sind und/oder kostenlos geteilt, studiert und erlebt werden können. Unsere Kunst und Kultur soll und muss so breit sein wie unsere Solidarität. Das bedeutet, dass wir großzügige Formen der On- und Offline-Verbreitung öffentlicher Kultur initiieren und unterstützen werden.

2. PI-Mitglieder und verbündete Initiativen unterstützt

Kunst und Kultur sind Teil des Kampfes. Um Veränderungen herbeizuführen, müssen wir uns diese zuerst vorstellen. Daher sind Künstler*innen und Kulturschaffende, die in sozialen Bewegungen für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit involviert, mit ihnen verbunden oder von ihnen inspiriert sind, entscheidend für den Erfolg dieser Bewegungen. Internationalistische Kunst und Kultur baut auf der kollektiven Kreativität der Bewegungen auf. Wir wollen kritische und solidarische künstlerische und kulturelle Arbeit leisten — in Verbindung mit den progressiven politischen Parteien, Gewerkschaften, indigenen Organisationen und sozialen Bewegungen, die Teil der Progressiven Internationale sind, sowie mit ihren Bündnispartnern.

3. Bildungsmöglichkeiten für internationalistische Kunst und Kultur erprobt

Wir wollen von der langen Geschichte der Kunst und Kultur indigener Völker und staatenloser Nationen, von antikolonialen und sozialistischen Revolutionen, von Bürger*innenrechts- und schwarzen Befreiungsbewegungen, von antirassistischen, Arbeiter*innen-, Frauen-, LGBTQIA+-, Flüchtlingsrechts-, Behinderten- und Ökologiebewegungen lernen und dazu beitragen, neue, pluralistische Narrative internationalistischer Kunst zu schaffen. Anders als die eurozentrischen Strömungen der Kunst, die sich auf das sogenannte individuelle, moderne, weiße, männliche Genie konzentrieren, versuchen wir, Pädagogikansätze der gegenseitigen Bildung und intersektionalen Darstellung zu erforschen und zu erproben.

4. Progressive lokale und kommunale Institutionen eint

Viele Museen, Theater und Kulturzentren leiden unter dem autoritären und neoliberalen Druck von Regierungen und Konzernen. Wir rufen progressive Akteure innerhalb bestehender Institutionen auf, mit uns zusammenzuarbeiten, um die Schaffung, Verbreitung, Erforschung von sowie Bildung in internationalistischer Kunst und Kultur zu unterstützen. Durch diese Arbeit wollen wir eine internationalistische Infrastruktur von Kunst und Kultur unter gemeinschaftlichem Besitz, Führung, Verantwortung und Obhut entwickeln.

5. Sich Kulturrassismus, Patriarchat und Faschismus in den Weg stellt

Imperialismus, Kolonialismus, Faschismus und deren rassistische und patriarchalische Narrative haben versucht, die kulturellen und künstlerischen Beiträge von indigenen, schwarzen Menschen sowie Peoples of Color, der Arbeiter*innenklasse, Frauen, der LGBTQIA+-Community, staatenlosen Nationen, Geflüchteten und Menschen ohne Papiere sowie Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Fähigkeiten auszulöschen. Wir verpflichten uns dem Projekt der Dekolonisierung und des antifaschistischen Kampfes über unsere Plattform und den kulturellen Institutionen im Allgemeinen, indem wir eine strukturelle Umverteilung der Macht, koloniale Reparationen und Quoten fordern, um eine gleichberechtigte Repräsentation und Handlungsmacht zu erzwingen. Wir lehnen die fabrizierte Vorherrschaft der westlichen Kunstgeschichte ab und erkennen das vielfältige Erbe pluralistischer antikolonialer und antikapitalistischer Kunst- und Kulturgeschichten an, die in Kämpfen auf der ganzen Welt zum Vorschein gekommen sind, und wir bauen darauf auf. Wir wehren uns gegen die Instrumentalisierung von Kunst für autoritäre Zwecke jeglicher Art.

6. Die Rechte von Kulturschaffenden und Arbeitenden im Kulturbereich verteidigt

Kunst und Kultur erfordern Arbeit und Mühe. Künstler*innen und Kulturschaffende tragen zum kulturellen Gemeingut bei und schaffen gesellschaftliche Werte. Ihre Arbeit muss als solche anerkannt und bezahlt werden. Des Weiteren verdienen Künstler*innen die gleichen sozialen Leistungen wie alle anderen Mitglieder der Gesellschaft. Wir laden die Organisationen der Kulturschaffenden ein, sich der Plattform "Kunst des Internationalismus" anzuschließen, um gemeinsam für eine angemessene Bezahlung und soziale Sicherheit, einschließlich Elternurlaub und Rente, einzutreten.

7. Soziale Bewegungen stärkt

Wir rufen Künstler*innen und Kulturschaffende dazu auf, die Mitgliedsorganisationen der Progressiven Internationale und unsere Verbündeten zu unterstützen. In unserem Streben nach einer zukünftigen Kunst, die nicht auf Marktmechanismen basiert, werden wir in dringenden Situationen Spendenaktionen organisieren. Schließlich können diese eine Möglichkeit sein, vorhandene Ressourcen umzuleiten, um unseren Zielen und Idealen wesentliche Mittel und Energie zukommen zu lassen.

Ebenso wie internationalistische Kunst und Kultur dazu beiträgt, viele Welten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu imaginieren und zu gestalten, wird sich dieser Text der Prinzipien und Praktiken kontinuierlich verändern, wenn die Gemeinschaft der Künstler*innen und Kulturschaffenden auf der Plattform "Kunst des Internationalismus" wächst. Dieser Text wird daher alle zwei Jahre überarbeitet und aktualisiert.

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Moussa Ag Assarid ist Schriftsteller, Geschichtenerzähler, Journalist und Aktivist, der in der Sahara zwischen Timbuktu und Gao geboren wurde. Er hat diverse Bücher geschrieben, darunter Children of the Sand: A Tuareg School (2008), und beschäftigt sich derzeit mit der Erschließung von Solarenergie-Ressourcen in Nordafrika. Als politischer Aktivist engagiert sich Ag Assarid in Bündnissen mit Kel Tamasheq (Tuareg), Songhai, Fula und arabischen Völkern, um mehr politische Rechte in der Sahara und der Sahelzone (Azawad) zu erkämpfen.

Zdenka Badovinac ist Kuratorin, Schriftstellerin sowie Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Ljubljana, das aus dem Museum für Moderne Kunst an sich und dem Museum für Zeitgenössische Kunst im autonomen Kunst-, Kultur- und Sozialzentrum Metelkova besteht. Die Institution ist Mitglied der Museum-Konföderation L'Internationale.

Libia Castro (Spanien) und Ólafur Ólafsson (Island) begannen ihre Zusammenarbeit 1997. Sie sind kollaborative und multidisziplinäre Kunstschaffende, deren Praxis informell, kritisch und soziopolitisch engagiert ist. Sie haben sich aktivistischen Gruppen angeschlossen und andere Künstler*innen, Fachleute und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten aufgerufen, in Form von Kunst und Aktivismus zusammenzuarbeiten.

Das Kollektiv Tschto Delat (Что делать, Was tun?) wurde Anfang 2003 in St. Petersburg von einer Arbeitsgruppe aus Künstler*innen, Kritiker*innen, Philosoph*innen und Schriftsteller*innen mit dem Ziel gegründet, politische Theorie, Kunst und Aktivismus miteinander zu verbinden.

Die Gruppe Concerned Artists of the Philippines wurde 1983 von Lino Brocka, National Artist for Cinema, mitbegründet. Die Concerned Artists of the Philippines sind eine Organisation aus Künstler*innen, Musiker*innen, Schriftsteller*innen, Filmemacher*innen und Kulturschaffenden unterschiedlichster Disziplinen, die sich für eine volksnahe Kunst und Kultur durch nationale Befreiung einsetzt.

Disarming Design from Palestine ist eine zum Nachdenken anregende Designplattform für die Entwicklung und Präsentation zeitgenössischen Designs aus Palästina. Die Plattform bietet alternative Narrative über das Leben unter der Besatzung und investiert in kreative Praktiken als Formen des Widerstands und der Resilienz.

Charles Esche ist Kurator und Autor, Mitglied der Bewegung Demokratie in Europa 2025 (DiEM25) sowie Direktor des Van Abbe-Museums in Eindhoven. Die Institution ist Mitglied der Museum-Konföderation L’Internationale, eines Zusammenschlusses von sechs derartigen europäischen Institutionen.

Etcétera ist ein multidisziplinäres Kollektiv, das 1997 in Buenos Aires gegründet wurde. Zusammen mit anderen Künstler*innen und Aktivist*innen war das Kollektiv 2005 Teil der Gründung des International Errorist Movement, einer Organisation, die den Irrtum als Lebensphilosophie propagiert.

iLiana Fokianaki ist Autorin und Kuratorin. Sie lebt in Athen und Rotterdam. 2013 gründete sie State of Concept Athens, die erste gemeinnützige Institution für zeitgenössische Kunst in der Stadt, die sozial und politisch engagierte Praxis griechischer und internationaler Künstler*innen und Kulturschaffender fördert.

Varsha Gandikota-Nellutla ist eine feministische Aktivistin aus Hyderabad, Indien. Sie ist die Koordinatorin des Plans sowie Mitglied des Kabinetts der Progressiven Internationale.

Paweł Wargan ist Koordinator des Sekretariats der Progressiven Internationale, dem Gremium, das für die Durchführung der täglichen Aktivitäten der Organisation verantwortlich ist. Ursprünglich stammt er aus Gdańsk, Polen, und lebt jetzt zwischen Berlin, Deutschland, und Moskau, Russland.

Quinsy Gario ist ein visueller und Performance-Künstler von den karibischen Inseln, deren Kolonisation durch die Niederlande Teil der gemeinsamen Geschichte ist. Er konzentriert sich auf dekoloniales Erinnern und Aktionen oder Handlungen, die dieses Erinnern hervorbringen kann. Seine bekannteste Arbeit, Zwarte Piet Is Racisme (2011-2012), kritisiert das allgemeine Wissen um die rassistische Figur und Praxis des “Zwarte Piet” (Schwarzer Peter bzw. Knecht Ruprecht) in den Niederlanden.

Paul Goodwin ist ein Kurator, Forscher und Stadttheoretiker mit Sitz in London. Goodwins Forschungs- und Kuratoreninteressen umfassen die Bereiche transnationale Kunst, Urbanismus und kuratorische Praxis mit einem Schwerpunkt auf Kunst und visuelle Kulturen der afrikanischen Diaspora. Professor Goodwin ist Lehrstuhlinhaber für Zeitgenössische Kunst & Urbanismus sowie Direktor des TrAIN (Transnational Art, Identity & Nation) Research Centre an der University of the Arts London.

Diyar Hesso ist Filmemacher, Lehrer, Produzent, Organisator, revolutionärer Filmtheoretiker und Mitbegründer der Rojava Filmkommune in der autonomen Region Rojava in West-Kurdistan (Nordsyrien). Er ist Produzent von The End Will be Spectacular (Ersin Çelik dir., 2019) und führte die Kamera für Stories of Destroyed Cities (Sêro Hindê, 2016).

Maria Hlavajova, Gründungsmitglied und seit 2000 künstlerische Leiterin der BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht. Von 2008-2016 war sie wissenschaftliche und künstlerische Leiterin von FORMER WEST. Hlavajova hat zahlreiche Projekte an der BAK und darüber hinaus initiiert und (mit-)organisiert, darunter die Reihe Propositions for Non-Fascist Living (2017-fortlaufend), Future Vocabularies (2014-2017) und New World Academy (mit dem Künstler Jonas Staal, 2013-2016).

María Inés Plaza Lazo ist Schriftstellerin, Kunstkritikerin und Kuratorin, sowie Gründerin und Herausgeberin von Arts of the Working Class. Sie ist außerdem Gründerin von L’Union des Refusés, einer antibürokratischen, globalen Organisation, die auf The Hologram (Cassie Thornton, 2020) basiert, einem Wechselmodell kollektiver Arbeit, das von griechischen Solidaritätskliniken inspiriert wurde, um (Kunst-)Arbeiter*innen zu helfen, die Kunstwelt in ein System gegenseitiger Fürsorge umzuwandeln. Sie lebt und arbeitet sowohl in Berlin als auch Guayaquil (Ecuador).

Lisa Ito ist Schriftstellerin, Kuratorin und Kulturarbeiterin. Sie ist Generalsekretärin der Concerned Artists of the Philippines (CAP), einer Organisation progressiver Künstler*innen und Kulturschaffender mit Sitz auf den Philippinen.

Komîna fîlm a Rojava (Film-Kommune Rojava) ist eine kulturelle Vereinigung, die 2015 von lokalen und internationalen Filmemacher*innen im Rahmen der Revolution in Rojava gegründet wurde. Die Kommune produziert und zeigt Filme, unterstützt lokale Filmemacher*innen und bildet junge Talente aus, um die Kultur des Kinos in die Region zurückzubringen.

Sven Lütticken lehrt Kunstgeschichte an der Freien Universität Amsterdam und Kunsttheorie am Dutch Art Institute. Er ist der Autor von Secret Publicity: Essays on Contemporary Art (2006), Idols of the Market: Modern Iconoclasm and the Fundamentalist Spectacle (2009), History in Motion: Time in the Age of the Moving Image (2013), und Cultural Revolution: Aesthetic Practice after Autonomy (2017).

MARCH ist ein internationales Magazin für Kunst und Strategie, das von Sarrita Hunn und James McAnally gegründet und von The Luminary (St. Louis, Missouri/USA) herausgegeben wird. MARCH begreift das Publizieren als einen Akt des Protests und hat das Ziel, die wirklich entscheidenden sozialen und politischen Themen unserer Zeit anzusprechen.

Golrokh Nafisi ist eine Illustratorin, Animatorin und Puppenmacherin, die mit Performances im öffentlichen Raum experimentiert. Nafisi arbeitet mit Körpern und Ideologien, um sich neue Arbeitsformen kollektiver Aktionen auszudenken und diese zu gestalten.

Not An Alternative, gegründet 2004, ist ein Kollektiv und eine Non-Profit-Organisation, die an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus und Theorie arbeitet. Es hat zum Ziel, das populäre Verständnis von Ereignissen, Symbolen, Institutionen und Geschichte zu beeinflussen. Durch engagierte kritische Forschung und Design kuratiert und produziert die Gruppe Interventionen im materiellen und immateriellen Raum und bringt dabei Mittel aus Kunst, Architektur, Ausstellungsdesign und politischer Organisierung zusammen.

Ahmet Öğüt lebt und arbeitet in Amsterdam und Istanbul. Als soziokultureller Initiator und transversaler Künstler sucht Öğüt immer wieder Mitstreiter außerhalb der Kunstwelt und findet einzigartige Wege, sich mit komplexen sozialen Themen auseinanderzusetzen, die von Migration bis zu zivilen Unruhen reichen.

Gabriel Silveira ist ein brasilianischer Creative Director und Autor mit Sitz in Barcelona. Er ist Gründer von Contra, einer strategieorientierten Kreativagentur, die sich auf die Unterstützung sozialer und politischer Bewegungen konzentriert.

Kuba Szreder ist Kurator, Autor und Dozent, der in Warschau lebt, mit Konsortien diverser Postartists zusammenarbeitet und sich in den Kämpfen der Arbeiter*innen in der Kulturbranche engagiert.

Jonas Staal ist ein in Rotterdam und Athen lebender Künstler, dessen Arbeit sich mit der Beziehung zwischen Kunst, Demokratie und Propaganda beschäftigt. Er ist Gründer des New World Summit und arbeitet mit verschiedenen politischen Organisationen zusammen, darunter DiEM25 und die autonome Regierung der Region Rojava.

Das Antifaschistische Jahr in Polen ist eine landesweite Initiative, die von einer Koalition aus öffentlichen Institutionen, NGOs, sozialen Bewegungen, Kunstkollektiven sowie einzelnen Künstler*innen und Aktivist*innen getragen wird. Ziel ist es, allen antifaschistischen Aktivisten, Männern und Frauen, zu gedenken, die in der Vergangenheit aktiv Widerstand gegen den Faschismus geleistet haben; sowie sich dem Wiederauftauchen neofaschistischer und neonazistischer Bewegungen und aller Parteien, die faschistische Ideen, Diskurse und Praktiken unterstützen und idolisieren, im öffentlichen Raum entgegenzustellen.

We Sell Reality ist ein Open-Source-Kollektiv aus Sozialdesigner*innen mit und ohne Pass, das Produkte, Installationen und öffentliche Interventionen kreiert, mit dem Ziel, Einblicke in das Leben von Geflüchteten ohne Papiere zu geben und nach praktischen Lösungen, die die Lebensbedingungen von Geflüchteten in pass- und aufenthaltsrechtlichen Grauzonen verbessern können, zu suchen.

What, How & for Whom/WHW ist ein 1999 gegründetes kuratorisches Kollektiv mit Sitz in Zagreb und Berlin. Seine Mitglieder sind Ivet Ćurlin, Ana Dević, Nataša Ilić und Sabina Sabolović, sowie der Designer und Publizist Dejan Kršić.

Didem Pekün verbindet Forschung und Praxis. In ihren Essayfilmen thematisiert sie, wie Gewalt und Vertreibung Leben definieren und zerstören. Sie ist Gründungsmitglied des Center for Spatial Justice (MAD) in Istanbul, hat einen PhD in Visual Cultures von Goldsmiths und ist derzeit Fellow an der Graduate School / Berlin Center for the Advanced Studies in Arts and Sciences @ UdK, Berlin.

Shela Sheikh lehrt an der Goldsmiths, University of London, London, wo sie den MA Postcolonial Culture and Global Policy und das PhD Cultural Studies Programm leitet. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Kolonialismus, Botanik und die Politik des Pflanzens.

Available in
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Translator
Tim Steins
Date
18.03.2021
Source
Original article
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